Sonntag, 16. Juli 2023

Nächste Lesung Lala-Festival 2023

 

Die nächste Lesung aus meiner Punk Story Trilogie PSEUDO 1 bis 3 findet am 22.7. auf dem Lala-Festival 2023 statt, am Samstag um 15 Uhr. 

 



 

Dienstag, 11. Juli 2023

Lesung JupiBar Gängeviertel Hamburg

 

Hier ein Foto meiner Lesung in der JupiBar im Gängeviertel Hamburg. Zum Ende hin war die Lesung in der JupiBar doch ganz gut besucht. Leider hatte ich vergessen, jemanden mit dem Foto-Schießen zu beauftragen. Das Foto unten habe ich wtf über Xing zugeschickt bekommen.  Die Lesung hat echt Spaß gebracht. Danke an die Crew der JupiBar. Danach gings ins Komet und in den Gun Club, ohne ein einziges Mal die f*cking Reeperbahn zu betreten.

       (JupiBar, HH, 7.7.2023)


Hier noch als Appetizer ein kurzes Kapitel aus PSEUODO 3 (PSEUDO Endstation:

 

Der stärkste Kaffee aller Zeiten?

 

Maurice wohnte mittlerweile im Garanta-Haus über der Kneipe Köm Deal. In jeder Etage des Hauses gab es eine Gemeinschaftstoilette und Dusche auf dem Flur. Die Türen wiesen beträchtliche Einbruchspuren auf, von gesplisstem Holz an den Schließzargen, locker sitzende Scharniere bis hin zu Dellen, Rissen und Löchern in den Türen. Auch bei Maurice wurde bereits mehrmals eingebrochen und die Anlage und andere Wertgegenstände herausgetragen.

      Eines Tages hielt ich mich mit Hodde P. bei Maurice auf. Viele sahen das Unglück kommen. Niemand schritt ein. Hodde P. hörte Wire ohne Ende, besaß die drei bis dato existierenden LPs “Pink Flag“, “Chairs Missing“ und “154“. Als wir plötzlich Kaffeedurst bekamen, wurde Hodde P. beauftragt, Kaffee zu kochen. Hodde P. wollte jedoch nicht irgendein Käffchen kochen, sondern einen besonders starken Kaffee. Vielleicht wollte er uns sogar mit dem Kaffee umbringen, denn er war einfach zu stark. Ich weiß nicht, wie er das anstellte. Der Filter muss für die drei Becher randvoll mit Kaffeepulver gewesen sein. Vielleicht jagte er den fertiggebrauten Kaffee sogar ein zweites Mal durch einen Filter mit frischem Kaffeepulver. Ich weiß es nicht. Jedenfalls wurde der Kaffee unfassbar stark, ja nahezu ungenießbar. Hodde P. warnte uns nicht vor. Er servierte einfach den superheißen Kaffee, und wir verbrannten uns gleich das Maul. Der Kaffee wirkte dick wie Rohöl oder eine Art Sirup und roch extrem nach Chemie.

      „Oh Alter, wie stark ist der Kaffee denn?“

      „Ich kann nicht mehr atmen.“

Jeder noch so kleine Schluck aus dem randvollen Becher war mit Schmerzen verbunden. Das Herz fing an zu rasen, sobald die Zunge mit dem Kaffee in Berührung kam. Die Papillen waren gereizt, von der Hitze und dem Coffein überfordert. Die Zunge wirkte wie betäubt und verfärbte sich. Sie verlor an Spannung und schien sich zusammenzuziehen. Die Atmung setzte kurz aus. Es war schon Körperverletzung, was Hodde uns da servierte. Es war einfach nur Hardcore. Keiner von uns Dreien schaffte es, seinen Kaffee auszutrinken, wenn überhaupt, so schaffte einer gerade die Hälfte des Bechers. Da brachte es wenig, fortwährend H-Milch nachzugießen.

      Hodde P. war nie Hardcore-Punk. Er hatte jedoch einen sehr ausgefeilten Musikgeschmack, bei dem Punk bedingt durch sein Umfeld eine große Rolle spielte. Er hing manchmal auf dem Gutti ab, war mehrmals im Clubraum der Mad Boys, die ihn sehr schätzten, weil er die Storys kannte. Wir saßen einmal bei seinen Großeltern im Keller und sahen das Joy Division Video mit derbst schlechter Bild- und Tonqualität. Er war immer dabei, wenn es einen fiktiven Pokal zu gewinnen gab, auch wenn er nicht zu den Rädelsführern gehörte. Hodde soff mit uns in der Waschhalle Knooper Weg, war mit im UCK und bei Ringos 17, als wir uns eine Massenschlägerei mit Bus- und Taxifahrern an der Bushalte ∆-Platz leisteten. Hodde P. war eine Art Minusmann und bekannt für extrem krumme Dinger, sich in einem Hotelzimmer einzuchecken, ein zwei Nächte zu bleiben, um später alle elektronischen Geräte wie Video-Player, Radio und Fernseher unbemerkt einzeln in Reisetaschen herauszutragen und später zu verticken – natürlich ohne die Hotelrechnung zu begleichen. Er war ferner bekannt für seine unermüdliche Anwendung von Penisex, eine Art Potenzsalbe, die laut Zeitschrifteninseraten und Waschzettel extreme Steherqualitäten bescheren und den Abgang hinauszögern sollte. Du sahst Penisex-Werbung auf einer Seite mit Dianetik-Werbung, Sea Monkeys, der Mann mit dem Supergehirn und dem sargförmigen Spartopf, der die Münzen mit einer Skeletthand einsammelte.

      Später kaufte ich einen Teil seiner alten Plattensammlung, die er als Kaution bei einem Fußballkollegen hinterlegt hatte. Darunter befand sich die City Baby attacked by Rats von GBH, die ich jetzt schon zum zweiten Mal erwarb, die Pissed and Proud von Peter and The Test Tube Babies, die Sick Boy GBH-Single und der erste Punk & Disorderly Sampler.

      Maurice hingegen gab sein Zimmer im Garanta-Haus erst auf, als bei ihm zum x-ten Mal eingebrochen wurde. Ergo zog er zu seinem Großvater in einen Wohnblock nahe dem Fördehochhaus. Ich vertickte Maurice noch meinen alten Hitachi-Receiver und die Boxen. Er hatte ein Faible für Einstürzende Neubauten, liebte Songs wie „Halber Mensch“, „Z.N.S.“ und „Zerstörte Zelle“. Er genoss die Musik. Maurice war einer der unzähligen Friedrichsorter, die an Heroin starben. Kurz nachdem der Großvater verstarb und Stress mit dem „Soz“ wegen der Wohnung drohte, kam er dem Amt zuvor. R.i.p.

 




Montag, 3. Juli 2023

Lesung Jupi-Bar HH, Gängeviertel, 7.7.2023, 21 h.


 

Es steht mal wieder eine Lesung an. Am Freitag, den 7.7.2023, um 21 Uhr in der Jupi-Bar im Gängeviertel in HH. Es werden Auszüge aus den 2 Fortsetzungen des Kieler Punkromans gelesen, "More PSEUDO" und "PSEUDO Endstation". Everybody's welcome!
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